Wann ist der beste Zeitpunkt, um einzusteigen? Wann sind die Tiefstwerte erreicht? Wie lange steigen die Preise, bevor sie vorerst wieder fallen? Das sind typische Fragen, die sich jeder Anleger im Vorfeld seines Investments stellt. Doch eine sichere Antwort auf diese Fragen gibt es nicht, denn die Preise an den Finanzmärkten sind grundsätzlich unvorhersehbar.

Aus diesem Grund wenden einige Anleger gerne das s.g. Dollar-Cost Averaging an: Anstatt einen einfachen Einzelkauf zu tätigen, teilen sie ihr Investment in mehrere gleich große Beträge auf, die sie dann in zeitlich regelmäßigen Abständen einsetzen. Der so entstehende Durchschnittskosteneffekt glättet den Kaufpreis über die Zeit und mitigiert das Risiko des schlechten Markt-Timings, also das Risiko, sein ganzes Geld zu einem Zeitpunkt einzusetzen, an dem der Kurs seinen Höhepunkt findet und dann wieder abfällt.

Der Durchschnittskosteneffekt verringert also die negativen Auswirkungen, die eine gegenläufige Marktbewegung auf das Investment haben kann. Das folgende Beispiel verdeutlicht diesen Effekt (siehe Abbildung).

Nehmen wir an, du entscheidest dich am 1. Juli 2019 für ein Investment in Ethereum im Wert von 800€. Wenn du dich für einen Einzelkauf entschieden hättest, dann hättest du 3,1 ETH für den Preis für 258€ bekommen (Abbildung, Variante A). Anstatt sofort das ganze Kapital anzulegen, hättest du dich für das Dollar-Cost Averaging entscheiden können - beispielsweise könntest du jeden Monat, für 8 Monate, 100€ investieren. In diesem Fall hättest du am Ende 4,97 ETH für einen durchschnittlichen Preis von 169,1€ erworben (Abbildung, Variante B).

Bei fallenden Preisen ist diese Art des Kaufens vorteilhaft, denn so erreicht man einen niedrigen Durchschnitts-Einkaufspreis und damit eine bessere Performance, wenn die Preise langfristig wieder steigen. Bei von vornherein steigenden Preisen ist die Performance schlechter, denn der durchschnittliche Einkaufspreis liegt dann höher als bei einem Einzelkauf - jedoch setzt du dich dafür weniger Risiko aus, denn die Entwicklungen an den Kapitalmärkten sind unvorhersehbar.

Diese Art des Markteinstiegs hat auch eine psychologische Komponente. Steigt der Markt, bist du im Vorteil, denn die schon getätigte Investition steigt im Wert. Fällt der Markt, bist du weniger betroffen, denn nur ein Teil des Kapitals verliert an Wert und du hast noch weitere Mittel um bei günstigeren Preisen nachzukaufen.

Anleger und Investoren nutzen das Dollar-Cost Averaging üblicherweise in Form eines Sparplans.

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